Wie kommt es, dass für uns eine weiße Weihnacht die bessere Weihnacht darstellt? Weiße Weihnachten beschreiben das Ideal für viele Menschen, schaffen eine urige Atmosphäre, machen das Fest noch gemütlicher und laden zum Rodeln ein.
Weiße Weihnachten auf Postkarten
Die Schuld daran, dass wir uns immer nach weißen Weihnachten sehnen, haben vermutlich die Postkarten, denn traditionell sind weiße Weihnachten im deutschen Flachland nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass es grüne Weihnachten gibt, ist hierzulande leider deutlich höher.
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Die schweizer Klimaforscherin Martine Rebetez fand heraus, dass das Ideal der weißen Weihnacht aus dem 19. Jahrhundert stammt. So zeigen Postkarten ab 1860 eine auffällige Wandlung. Frühere weihnachtliche Postkarten zeigen keinen Schnee. Dort sind eher herbstlich anmutende Bilder zu sehen. So klettert zum Beispiel ein mit Geschenken beladener Weihnachtsmann über unverschneite Dächer. Eine andere Weihnachtskarte zeigt Menschen, die in gemütlicher Runde und inmitten einer üppigen Weintraubendekoration zusammen trinken.
Eine der ersten Weihnachtskarten mit weißer Weihnacht stammt aus dem Jahr 1863. Sie zeigt einen Weihnachtsmann, der auf einem verschneiten Dach sitzt. Hinter ihm befindet sich eine weiße Dorfidylle, die mit einem Vollmond geziert ist.
Die Klimaforscherin Martine Rebetez meint, dass die Bilder vermutlich vom Schweizer Hochgebirge oder dem winterlichen Neuengland inspiriert seien, denn dort liegt Weihnachten tatsächlich oft Schnee.
Die romantischen Postkarten kamen bald in Mode. Sie wurden vor allem von Auswanderern aus den USA an zurückgelassene Verwandte in Europa geschickt. Die helle, glitzernde Landschaft kam gut an und vermittelte Frieden, Ruhe und Ordnung.
Echte Weihnachten sind meist grün
Manche Menschen meinen, dass es früher viel häufiger weiße Weihnachten gab aber sie irren sich. Auch damals war die weiße Decke an Weihnachten eher selten zu sehen. In der Zeit zwischen 1939 und 1974 gab es auffällig kalte Winter. Aber selbst damals blieb Weihnachten meist grün. Zum Glück sind trotz der Klimaerwärmung weiße Weihnachten aber auch nicht seltener geworden.
Wo gibt es weiße Weihnachten?
Die besten Chancen haben höher gelegene Gebiete und Gegenden, die weit von den Küsten entfernt sind. Von allen deutschen Großstädten gibt es in München die größte Chance für weiße Weihnachten. Zwei von fünf Jahren sind laut Statistik zwischen dem 24. und 26. Dezember reich an Schnee. Jedes fünfte beziehungsweise jedes sechste Jahr ist in Dresden Zeit für viel Schnee an Weihnachten. In Frankfurt am Main und Hamburg müssen die Menschen durchschnittlich neun Jahre bis zum nächsten weihnachtlichen Schnee warten. Im Rheinland gibt es nur jedes zehnte Jahr Schnee an Weihnachten.
Aber auch wenn der Schnee sich nicht blicken lässt, müssen Sie nicht auf das Schlittenfahren verzichten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem schönen Winterurlaub im Allgäu oder im Hochschwarzwald?